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Deer Valley ist ein Fünfsternehotel in Skigebietsform

Es gibt luxuriöse Skiresorts, sehr luxuriöse Skiresorts und es gibt Deer Valley. Das noble Skigebiet in Utah ist einer der schillerndsten Sterne am amerikanischen Ski-Himmel.

Wenn das amerikanische „Ski“ Magazine seine Leser nach dem besten Skigebiet der USA fragt, kommt seit Jahren immer dasselbe Ergebnis raus. Seit fünf Jahren wählen die Leser den Nobelort neben Park City zur Nummer eins unter den Skiresorts der USA. Nicht schlecht, angesichts so starker Rivalen wie Aspen, Beaver Creek, Telluride und Vail. Ob Deer Valley nun wirklich besser ist als alle anderen Top-Resorts der Vereinigten Staaten, sei dahingestellt. Fakt ist: Deer Valley ist super!

Deer Valley – Nummer eins der Skiresorts

Zumindest finden das Skifahrer. Und erst recht diejenigen, die Snowboarder immer noch nicht ins Herz geschlossen haben. Snowboarden ist in Deer Valley nämlich nicht erlaubt. Warum auch immer! Den Skifahrern unter uns kann es egal sein, denn sie werden in Deer Valley rundum verwöhnt. Nirgendwo in Nordamerika sind die Abfahrten besser präpariert, die Hotels luxuriöser, die Hütten feiner, der Service ausgefeilter. Seit Jahren ist die Luxus-Oase das Maß aller Dinge in der amerikanischen Ski-Industrie.

Deer Valley: Pionier Stein Eriksen

Seinen grandiosen Ruf verdankt Deer Valley dem Perfektionismus seiner Manager, den vielen Millionen der Besitzerfamilie Kern und dem unermüdlichen Einsatz des norwegischen Ski-Heroen Stein Eriksen. Seit 1981 ist der charismatische Skandinavier Ski-Direktor in Deer Valley. 1952 holte er bei den Olympischen Spielen in Oslo Gold im Riesenslalom und Silber im Slalom, bei der WM 1954 in Are dreimal Gold.

Seit vielen Jahren lebt er in Deer Valley, seine Stein Eriksen-Lodge ist eines der besten Hotels in dem Skigebiet, in dem es nie Gedränge auf den Pisten und nie Schlangen vor den Liften gibt. Schon bei 6500 Skifahrern macht Deer Valley die Kasse dicht. Dabei würde das Skigebiet weitaus mehr vertragen. Über sechs fast 3000 Meter hohe Berge schlängeln sich unzählige Pisten, das Angebot an Geländeabfahrten durch die hier bis zu den Gipfeln hinaufreichenden Wälder ist unerschöpflich, das Liftsystem modern und perfekt verzweigt.

Seafood-King Deer Valley

Aber Deer Valley macht schon bei lächerlich wenigen Skifahrern die Lift-Kassen zu, weil jeder Gast mittags auf einer der elf feinen Hütten seinen Platz bekommen soll. Das Resort  legt größten Wert auf Top-Küche und edle Produkte. Fünfmal die Woche gibt es abends in der Snow Park Lodge ein grandioses Seafood Buffet. Deer Valley ist der größte Seafood-Importeur in Utah. Beim Fireside-Dining in der Empire Canyon Lodge wird vor den fünf riesigen Kaminen der Hütte live gekocht. Der Renner ist das beste Raclette der Staaten.

Deer Valley versteht sich als Fünfsterne-Boutiquehotel in Skigebietsform. Hier geht es nicht um maximale Auslastung, sondern perfekten Service. Schon am Parkplatz wird man mit einem herzlichen „Hello“ empfangen. Freundliche Herren tragen den Gästen die Ski zum Lift. Lächelnde Damen empfehlen die „besten Abfahrten des Tages“, offerieren kostenlos Tee, Kekse und Gratis-Kennenlerntouren durch das Skigebiet.

Zum perfekten Service gehört in Deer Valley auch, die verwöhntesten Skifahrer des Kontinents vor wilden Snowboardern zu schützen. Snowboarden ist in Deer Valley verboten. Trotz des ganzen Luxus und Komforts hat Deer Valley aber auch eine sportliche, ja wilde Seite.

Deer Valleys wilde Seite

„Sicher, Deer Valley ist berühmt für seine Genuss-Abfahrten, die perfekt präpariert sind“, räumt Ski-Guide Todd Anderson auf unserer Entdeckungstour ein. „Perfekt präpariert“ erscheint uns stark untertrieben. Die Pisten sind so makellos wie die Greens auf einem englischen Golfplatz. „Aber wir haben auch für Top-Skifahrer viel zu bieten“, versichert Todd und steuert zum Beweis die rassigen Geländeabfahrten unter dem Lady Morgan-Lift an. Dann wechseln wir hinüber zum Empire-Lift, der über den höchsten Gipfel des Gebiets in die tiefschwarzen Varianten der Daly Bowl führt. Als Double Black Diamond bezeichnen die Amerikaner diese schwersten Abfahrten, die nur Könnern vorbehalten sind.

Nach dem Überlebenskampf durch enge Rinnen und vorbei an Furcht einflößenden Abhängen verfällt Todd dem Geschwindigkeitsrausch. Unter dem Carpenter-Lift geht’s zum Tempobolzen auf die olympischen Rennpisten. Bei den Winterspielen von Salt Lake 2002 fanden hier die Slalom-Rennen und die Freestyle-Wettbewerbe statt. Auch der Freestyle-Weltcup ist hier regelmäßig zu Gast. Die Buckelpiste der Profis spuckt uns – mächtig zusammengestaucht und etwas geknickt – schon nach wenigen Metern aus.

Tree-Skiing vom Feinsten

Zur Aufheiterung verspricht Todd „Tree-Skiing“. Anders als in den Alpen darf man in den USA innerhalb der Skigebietsgrenzen kreuz und quer durch die Wälder fahren. „Im Sommer werden diese sogar extra von Unterholz und Büschen befreit“, erklärt Todd. Übrig bleibt eine Natur-Slalomstrecke. „Für Gäste aus Europa ist das Tree-Skiing erst gewöhnungsbedürftig, dann aber können sie gar nicht genug davon bekommen“, erzählt Todd.

Und schon schießt er unter dem Quincy-Lift rechts in einen lichten Espenwald. Zwischen den schlanken Bäumen mit ihren filigranen Ästen staubt der trockene Pulverschnee in der Ontario Bowl auf. Rund um den Bald Mountain verteilen sich mit den Sunset Glades, den Triangle Trees und dem Black Forrest gleich drei herausragende Tree Skiing-Areale.

„Greatest Snow on Earth“

Spielend leicht drehen unsere Ski in dem Powder, für den Deer Valley so berühmt ist. „Greatest Snow on Earth“ steht auf den Autokennzeichen in Utah. Was vermessen klingt, ist wissenschaftlich erwiesen. Nirgends auf der Welt ist der Pulverschnee schöner als in den Wasatch Mountains des amerikanischen Wüstenstaats. Feinste Schneeflocken rieseln auf Deer Valley und die übrigen zwölf Skigebiete rund um Salt Lake City nieder. Sie verwandeln die Region der Olympischen Winterspiele von 2002 in eine einzigartige Spielwiese für Wintersportler.

Nicht einmal ein Schneeball lässt sich aus dem Powder pressen. Das ist ärgerlich für Kinder, aber ein Traum für Skifahrer. „Utah hat eben das ideale Schneeklima“, erklärt Brian McInerney vom Nationalen Wetterdienst. „Die Höhe und die Ausrichtung der Wasatch-Mountains sind ideale Barrieren für die Schneewolken.“

Perfektes Schneeklima

Das Klima im Norden Utahs ist besonders trocken. Das macht den Schnee pulvriger. Für die ausreichende Menge sorgten die auch im Winter nie zufrierenden Seen. Der Great Salt Lake und der Utah Lake liefern im letzten Moment die nötige Feuchtigkeit. „Colorado mag noch trockeneren Schnee, Kalifornien noch mehr Schnee haben –- wir aber haben die beste Kombination“, meint Patty Denny vom Tourismusverband Utah.

Früher wussten das nur Insider. Deer Valley und die übrigen Skiorte in Utah wurden lange ignoriert. „Alle sprachen nur von Kanada oder Colorado“, sagt Patty. Aber dann kamen die Olympischen Spiele 2002 und plötzlich sah die ganze Welt, dass man in Utah nicht nur Western drehen, sondern auch Skifahren kann. Und wie! Allein zehn Skigebiete sind in gut einer Stunde bequem ohne steile Pass-Hindernisse vom Flughafen Salt Lake City aus mit dem Auto erreichbar. Keine andere Ski-Destination in Nordamerika bietet so viel Auswahl. Amerikaner steigen früh morgens irgendwo in den USA ins Flugzeug und wedeln mittags schon in Utah die Pisten hinab. Einige Skigebiete tauschen gar den Boarding-Pass gegen einen kostenlosen Skipass für den Ankunftstag ein.

Immobilien-Boom dank Olympia 2002

Deer Valley ist längst kein Geheimtipp mehr. Seit Olympia boomt der Nobelort in den westlichen Ausläufern der Rocky Mountains. Fast alle Top-Hotelgruppen haben sich eines der Filetstücke im Ort gesichert. Das schönste hat das Montage ergattert. Mitten im Skigebiet hat das Unternehmen aus Kalifornien das beeindruckendste Ski-Hotel der letzten Jahre in Nordamerika gebaut.

Am Fuße des 2917 Meter hohen Empire-Gipfels fügt sich das neueste Luxushotel der Region mit dem größten Spa Utahs trotz seiner gigantischen Ausmaße harmonisch in das Hochtal ein. Die Pisten enden direkt vor dem Haus, Empire-Lift und Ruby-Lift starten direkt vor der Tür. So einzigartig wie die Lage ist auch der Service. Im eigenen Ski-Shop begrüßt die Ski-Managerin jeden Gast persönlich. In dem durchgestylten Raum stehen keine zerkratzten Leihski herum und es müffelt nicht nach Leih-Skischuhen. Kaum haben wir mit Hilfe einer iPad-App die Leihski ausgewählt, hilft uns schon jemand in die Stiefel. Draußen warten unsere Ski derweil schon in Fahrtrichtung liegend im Schnee. Zur Stärkung bekommen wir noch einen Tee und Cookies mit auf den Weg. Als i-Tüpfelchen fehlt eigentlich nur noch, dass einer der Montage-Mitarbeiter auch das Skifahren für uns übernimmt.

Blaue Stunde im Hotel Montage

Dann könnten wir nahtlos zum Après-Ski rund um den riesigen Kamin in der gigantisch großen Vista Lounge übergehen. Zur blauen Stunde ist die Lobby des Montage der schönste Platz der Welt. Ein Live-Band spielt Country-Musik. Aus heißen Whirlpools auf der schneebedeckten Terrasse steigen Dampfwolken in den Abendhimmel. Auf hunderten Tannen funkeln Lichterketten. Kinder rösten über großen Lagerfeuern Marshmallows. Hinter dem alten Förderturm einer Silbermine verschwindet der Empire-Gipfel so langsam im Dunkel der Nacht – eine Szenerie wie aus dem Bilderbuch.

Das Montage ist eine Bereicherung für Deer Valley und das jüngste Beispiel für den anhaltenden Olympia-Bauboom. Als wir am nächsten Tag in weiten Schwüngen zur Jordanelle-Gondel hinunter carven, fragen wir uns, ob wir überhaupt noch in einem Skigebiet sind. Wie in einem Nobel-Vorort à la Beverly Hills reiht sich eine Ski in-Ski out-Villa an die nächste. Die amerikanische Immobilien-Krise hat zwar auch hier zugeschlagen, noch aber finden sich immer wieder Käufer für die bis zu über 50 Millionen Dollar teuren Luxushäuser direkt an der Piste.

Traumhäuser an den Pisten

Lange besaß auch Mitt Romney hier ein Traumhaus. Der US-Präsidentschaftskandidat war der Chef des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City. Während der Spiele, bei denen viele alpine Rennen in Park City und Deer Valley stattfanden, empfing er dort hohen Besuch aus der ganzen Welt. Seine vergleichsweise bescheidene Villa gehört mittlerweile anderen reichen Ski-Fans. Die größten Immobilien im Skigebiet bieten 28 Doppelzimmer, 29 Bäder und 18 Parkplätze in der Tiefgarage.

„Anderswo gibt es Höchstgrenzen für Bebauungen. Bei uns muss sich ein Landkäufer verpflichten, mindestens eine gewisse Fläche zu bebauen“, erzählt Todd. Wenn er nicht gerade als Guide Gäste durch das Skigebiet führt, verdient er sein Geld wie so viele hier als Immobilien-Makler. Skifahren in Deer Valley ist für ihn auch Marktanalyse. Die Pisten zu den Traumvillen wirken fast noch glatter poliert als die anderen Abfahrten.

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Name Deer Valley
Location Park City
Provinz/Bundesstaat Utah
Mountain Range Deer Valley
Zielflughafen Salt Lake International Airport.
Transferzeiten 1 h

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